Jedes Fahrzeug muss ja
bekanntlich einen geeigneten Untergrund zum fahren haben.
Wie jeder schon gesehen hat,
rollt die
Bahn auf Schienen.
Um mich nicht unnötig
finanziell zu belasten, griff ich auf Aluwinkel aus dem Schrott
zurück.
Das sieht zwar nicht so toll aus,
aber
sie verarbeiten sich wunderbar und sie sind relativ wetterfest.
Da ich die Gartenbahn auch nur
nach
Lust und Laune aufbaue ist sie eigendlich keinen Wettercapriolen
ausgeliefert.
Als Schwellenmaterial kommt auch
wieder
"Abfall" zum Einsatz.
Bei der Parkettproduktion
fällt unbrauchbares Holz ab. Dabei handelt es sich um relativ
hartes Holz und es
muss für die Verwendung als Schwelle nicht einmal mehr bearbeitet
werden.
Nachdem die Aluwinkel gebohrt und
die
Bohrungen angesenkt sind, werden sie mittels kurzer Holzschrauben auf
die
Schwellen geschraubt.
Die Verbindung zwischen den
einzelnen Gleisen realisiere ich mit kurzen Aluwinkeln gleicher
Grösse. Die Verbindungswinkel
(1) sind mit
zwei
Langlöchern versehen um eventuelle Längenunterschiede
ausgleichen
zu können.
Inzwischen habe ich schon mehrere
Meter
gerades Gleise fertig. Vor wenigen Tagen wurden dann auch die vier
Bögen
fertig. Nun lässt sich schon ein geschlossenes Gleisoval
realisieren.
Die erste Weiche befindet sich in Planung.
Aus diversen Resten entstanden
nun
auch noch 4 Achtelbögen und ich muss sagen, dass sie mir besser
gefallen
als die Viertelbögen. Sie sind einfach handlicher und die
Streckenführung
ist variabler zu gestalten. Es riecht nach Umbauarbeit!!!
Nach längerer, sagen wir mal schöpferischer, Pause habe
ich mich
wieder an den Ausbau des Gleismaterial´s gemacht.
Dieses mal war es das schwierigste Teil der Gleisanlagen: eine Weiche.
Nach
mehreren fast schlaflosen Nächten und viel Kopfarbeit begann ich
mit
dem Testaufbau. Aus Resten gewann ich die einzelnen Gleisstücke.
Gerade
die gebogenen Gleisstücke sind nicht unbegrenzt vorhanden und
lassen
sich auch sehr schwer selber herstellen. Jeder der einmal versucht hat
einen
Winkel zu biegen oder in diesem Falle zu rollen kann das
nachvollziehen. Mit
einem Auge "schielte" ich immer auch auf eine Weiche der TT-Spur um mir
die
Arbeit zu erleichtern. Allerdings ist die grosse Weiche, wegen der
Grösse
eben, doch etwas schwieriger zu realisieren. Aber nun ist sie fertig
und
bedarf nur noch einiger Feinabstimmungen und der Schaltmechanik. Auch
über
die Stromversorgung des Herzstück´s der Weiche muss ich mir
noch
Gedanken machen. Doch nun das erste Bild der Weiche im oben
beschriebenen
Zustand.
Das kurze Winkelstück am linken Innenbogen dient der Zwangsführung der Fahrzeuge damit sie beim überfahren des Weichenbogens nicht entgleisen. Ohne Führung rollten die Fahrzeuge nicht in den Bogen sondern zwischen die beiden Gleise der Weiche. Der Bau der Weiche, sollte man kaum glauben, hat mehrere Tage in Anspruch genommen. Um die ganze Angelegenheit zu vereinfachen habe ich die Weiche nicht auf Schwellen gebaut sondern auf ein Stück 19 mm Verlegeplatte. Das hatte den Vorteil, dass ich die einzelnen Gleisstücke nach belieben verschieben konnte, was auch öfter von Nöten war.
Nachdem die Weiche nun auch einen CNC-gefrästen Stellhebel bekommen hat ist sie fertig und funktioniert auch störungsfrei. Zur Zeit ist in meiner Wohnstube grosser Bahnhof angesagt - irgendwo muss man ja auch gründlich testen und bei Schichtarbeit passieren diese Test´s schon mal mitten in der Nacht.
Inzwischen existiert auch schon die zweite Weiche und so macht der "Betriebsablauf" gleich noch mehr Spass. Nur so lässt es sich auch prima rangieren und darauf kommt es ja auch an.
Im Frühjahr 2005 begannen die Arbeiten an zwei weiteren Weichen
und einer Schwenkbühne - Bilder folgen in Kürze.
Als zukünftigen Standort der Bahn wurde der Dachboden gewählt.